09.08.2016
hogarente vor Neuanfang. ERGO und HDI Pensionskasse verlassen die Branchenlösung

Wachsam beobachtet die Branche nach den Warnungen der BaFin im Mai die aktuellen Entwicklungen im Bereich Pensionskassen. In einer Pressemitteilung informiert der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) über neuere Entwicklungen bei der sog. hogarente.
Die hogarente ist die Branchenlösung aufgrund von Tarifverträgen, die 2001 vom Deutschen Hotel und Gaststättenverband (DEHOGA) und der Gewerkschaft NGG (Nahrung, Genuss, Gaststätten) bundesweit eingerichtet wurde. Getragen wird die hogarente aus einem Konsortium von HDI Pensionskasse und ERGO Pensionskasse.

Die ERGO Pensionskasse verlässt nun zum Jahresende 2016 die Branchenlösung. Dies überrascht nicht, denn die ERGO Pensionskasse hat auch sonst Arbeitgeber informiert, dass sie kein Neugeschäft mehr annimmt. Die DEHOGA informiert auch, dass nicht nur die ERGO Pensionskasse, sondern auch die HDI Pensionskasse zum 31.12.2016 die Pensionskasse für das Neugeschäft schließt. Dies stimmt mit der strategischen Neuausrichtung der HDI Pensionskasse überein. Im Geschäftsbericht 2015 der HDI Pensionskasse heißt es dazu: „Das Geschäft mit konventionellen Lebensversicherungen alter Bauart der HDI Pensionskasse AG wird ab 2016 zugunsten von kapitaleffizienten Produkten der Schwestergesellschaft HDI Lebensversicherung AG aufgegeben. Bestehende Versicherungsverträge werden unverändert fortgeführt. Die HDI Pensionskasse AG wird die zugesagten Verpflichtungen gegenüber ihren Kunden selbstverständlich erfüllen. Um einen geregelten Übergang zu gewährleisten, bleiben die für das Neugeschäft zu schließenden Tarife für bestehende Gruppenverträge grundsätzlich noch bis Mitte 2016 geöffnet. Für bestimmte Verbindungen sind falls erforderlich auch längere Übergangszeiten möglich.“
Die Schreiben der HDI und ERGO Pensionskasse gehen zurzeit an die betroffenen Arbeitgebern der hogarente heraus. Die ERGO Pensionskasse informiert z.B. die betroffenen Arbeitgeber, dass sie zum 31.12.2016 aus der Branchenlösung hogarente austreten wird. Die Folgen bei ERGO: Nach dem 31.12.2016 können betroffene Arbeitgeber keine neuen Mitarbeiter zur hogarente mehr anmelden.

  • Für bereits versicherte Personen gelten Einschränkungen beim Thema Beitragserhöhung. Künftig können nur noch vertraglich festgeschriebene Beitragsanpassungen in dem Versorgungswerk abgebildet werden.
  • Bestehende Verträge werden weiter fortgeführt.

Hinweis:
Die DEHOGA hat tarifpolitischen Handlungsbedarf erkannt. Die Gewerkschaft NGG und die DEHOGA befinden sich, so DEHOGA, in intensiven Gesprächen, um eine zukunftsorientierte und nachhaltige Lösung für die Beschäftigten, aber auch für die Arbeitgeber zu finden. Dabei werden auch die politischen Vorschläge zur Neuordnung der betrieblichen Altersvorsorge, die derzeit Berlin beschäftigt, beleuchtet.

Druckstück: das-langsame-sterben-der-pensionskassen