PRESSEMITTEILUNG

Experten für betriebliche Altersversorgung: Risiken für Unternehmen müssen begrenzt werden

Aon Hewitt Executive Conference beschäftigte sich mit notwendigen Veränderungen der Pensionssysteme

Mülheim 29. September 2016 Die großen deutschen Unternehmen planen keinen Rückzug aus der betrieblichen Altersversorgung. Sie drängen aber darauf, dass die Risiken für die Unternehmen begrenzt werden. Dies ist das Fazit einer Expertenbefragung bei der diesjährigen Aon Hewitt Executive Conference, die jetzt in Frankfurt stattfand. Hier trafen sich die Verantwortlichen für die Alterssicherungssysteme zahlreicher deutscher Großunternehmen mit insgesamt weit über 1,3 Millionen Beschäftigten.

In nur 15 Prozent der Unternehmen gibt es Überlegungen, sich angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen aus der betrieblichen Altersversorgung ganz oder teilweise zurückzuziehen. Über die Hälfte (54 Prozent) der Experten fordert jedoch die Reduzierung von Risiken für die Unternehmen. Lediglich bei weniger als einem Drittel (31 Prozent) steht beides nicht zur Debatte.

Vor allem das niedrige Zinsniveau und die steigende Lebenserwartung machen den Experten Sorgen, da sich hierdurch die zugesagten Pensionen enorm verteuern.

„Wir müssen zu neuen Modellen kommen, die den Aufwand für Unternehmen wieder kalkulierbar machen”, erklärte Fred Marchlewski, Geschäftsführer von Aon Hewitt. Ein Ausweg seien Zielrentensysteme, bei denen der Arbeitgeber seine Beiträge garantiert und eine daraus resultierende realistische Leistung in Aussicht stellt. Sollten sich die langfristigen Erwartungen jedoch nicht erfüllen, können die Leistungen nach oben oder unten angepasst werden, ohne dass der Arbeitgeber im Falle sinkender Renten einspringen muss. Modellrechnungen zeigten, so Marchlewski, dass die Auszahlung fast immer über denen der heutigen Garantiemodelle läge. Die gesetzlichen Grundlagen für derartige Zielrentensysteme werden wohl im Rahmen der von der Bundesregierung derzeit ausgearbeiteten Betriebsrentenreform geschaffen. Fehlende Arbeitgebergarantien sowie die bislang nicht übliche Möglichkeit sinkender Renten werden aber sicherlich noch ein erhebliches Umdenken erfordern.

Diese Einschätzung stützen auch die in Frankfurt versammelten Experten. Über die Hälfte von Ihnen (52 Prozent) antwortete klar mit „nein” auf die Frage, ob Altersversorgungssysteme ohne Garantien und externe Sicherungsmaßnahmen den Arbeitnehmern vermittelbar seien. Es wird also noch eine Menge Überzeugungsarbeit zu leisten sein, um die notwendigen Veränderungen der Alterssicherungssysteme in die Wege zu leiten.

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