Der Bund der Versicherten e. V. (BdV) und die Zielke Research Consult GmbH haben erneut die Solvenzberichte der deutschen Lebensversicherer unter die Lupe genommen. Das Urteil der Prüfer ist dabei überwiegend negativ ausgefallen. „Es ist besorgniserregend, dass ein Viertel der Unternehmen zwei der grundlegenden Voraussetzungen für ein dauerhaft funktionierendes Geschäftsmodell nicht aufweisen“, so BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein.

Für die Aufsichtsbehörden sind die Solvenzquoten ein wichtiges Kriterium zur Beurteilung der finanziellen Stabilität der Branche. So muss jedes Versicherungsunternehmen seine Solvenzquote dauerhaft auf einem Niveau von über 100 Prozent halten, sonst greifen die Aufseher ein. Die unter Solvency II berechnete Quote signalisiert, ob Versicherer auch in Extremszenarien genug Eigenmittel haben. Dabei werden sowohl extreme Kurseinbrüche auf dem Kapitalmarkt als auch Veränderungen der Lebenserwartung, sowie des Stornoverhaltens der Versicherten durchgespielt.

Für Außenstehende ist es sehr schwierig, sich ein objektives Bild zu machen, fallen doch selbst unter Fachleuten unterschiedliche Interpretationen aus. Fakt ist, die Kapitalausstattung eines Lebensversicherers spielt eine große Rolle. Wir halten es deshalb auch für richtig, wenn bei der Ausschreibung bzw. Empfehlung von Produktpartnern für die betriebliche Altersversorgung neben anderen Kennzahlen, auch die Finanzstärke berücksichtigt wird.

Laut diesem Ergebnis erreichten nebenstehende Gesellschaften zum 31.12.2019 die notwendige Deckungsquote von 100 % nicht.

Nach einem Bericht des Handelsblatt ist der Stuttgarter Marktführer Allianz unangefochten in der Liste der finanzstarken Anbieter vorn, aber auch Nürnberger Leben, Zurich und R+V haben das Prädikat wirtschaftlich als sehr stark bis stark verdient.

Für Arbeitgeber ist es ratsam ihre Anbieter der betrieblichen Altersvorsorge genauer anzuschauen, da unterm Strich sie selbst für die Zusage einstehen und so zumindest eine Nachschussverpflichtung bei Nichterreichen der geforderten Werte eingehen. Bei der Entscheidung empfiehlt es sich mehrere Bewertungen einzubeziehen.